Stottern/Poltern im Erwachsenenalter

Stottern

Poltern / Zu schnelles Sprechen

Stottern

Bei erwachsenen Patienten treten in der Regel Silben- und Lautwiederholungen, Dehnungen sowie Sprechpausen auf, die von Anspannung begleitet sind. Meist haben sie ein ausgeprägtes Störungsbewusstsein und damit verbunden einen Leidensdruck entwickelt.
Zur eigentlichen Stottersymptomatik haben sich weitere Symptome hinzuentwickelt, aus den Anstrengungen heraus, das Stottern zu unterdrücken. Beispiele für diese sog. Sekundärsymptomatik sind Mitbewegungen von Körperteilen, die gar nicht am Sprechen beteiligt sind, oder Aussetzen des Blickkontakts zum Gesprächspartner. Es kann sich eine Angst vor dem Stottern aufbauen, die von der Umschreibung bestimmter Wörter bis zur Vermeidung ganzer Sprechsituationen führen kann. Das Selbstbewusstsein sinkt. Es entsteht ein Teufelskreis von Stottern - dagegen ankämpfen - verstärktem Stottern - stärkerem Ankämpfen usw..

Ursachen von Stottern

Die Ursachen von Stottern sind nach wie vor weitestgehend unbekannt, es sei denn, es tritt in Zusammenhang mit einem traumatischen Ereignis auf.

Die Behandlung von Stottern im Erwachsenenalter

Die Prozesse, die beim Stottern ablaufen, betreffen in der Regel alle Ebenen, die die Identität eines Menschen ausmachen: Gedanken, Gefühle, Organismus und Verhalten treten dabei als “innere Faktoren” in Wechselwirkung zu den Gedanken, Gefühlen und dem Verhalten der Umwelt als “äußere Faktoren”.
Die therapeutische Arbeit mit dem Patienten bewegt sich infolge dessen ständig in diesem “mehrdimensionalen Bedingungsgefüge” (nach Wendlandt), wobei die Gewichtung von Patient zu Patient, aber auch bei einer Person variieren kann.
Innerhalb dieses mehrdimensionalen Bedingungsgefüges sind folgende Bereiche Bausteine für die Behandlung des Stotterns:
  • Selbstwahrnehmung
  • Desensibilisierung
  • Entspannungstraining
  • Variation des (Sprech-) Verhaltens
  • ggf. Einübung bestimmter Sprechtechniken
  • Anwendung des veränderten (Sprech-) Verhaltens in verschiedenen Situationen mit zunehmendem Schwierigkeitsgrad im "Schonraum"
  • Schrittweise Übertragung des Gelernten in Alltagssituationen mit Hilfe von Rollenspielen, in -vivo-Training und Selbsttraining

Poltern/ Zu schnelles Sprechen

Poltern gehört zu den Störungen des Redeflusses und zeigt sich in Form eines gestörten Sprechablaufs. Typisch dafür sind ein überhastetes und unregelmäßiges Sprechtempo sowie eine verwaschene bzw. undeutliche Aussprache.
Sie ist meist angeboren und wird vom Sprecher oft nicht als auffällig wahrgenommen und somit nicht als behandlungsbedürftig eingeschätzt.

Therapie bei Erwachsenen mit Poltersymptomatik

Da das Redetempo ein Teil der Persönlichkeit des Polterers ist, muss er den Willen haben, sein Sprechen durch Selbstkontrolle beherrschen zu lernen. Druck und Ermahnungen durch sein Umfeld helfen ihm nicht!
Schwerpunkte der Behandlung sind Wahrnehmungsübungen, Entspannungstraining, Übungen zur Atmung, Artikulation, Stimme und zum Sprechrhythmus. Das verlangsamte Sprechen wird dann schrittweise mit Hilfe von Rollenspielen und Außenübungen in den Alltag übertragen.
Logopädie Langen