Artikulationsstörung bei Kindern

Dyslalie (z.B. Lispeln)

Näseln

Dyslalie (z.B. Lispeln)

Marcel, 4 Jahre alt: “Tut du dat da bauf? Wenn du fertid bit, wat mat du dann?”

Was versteht man unter einer Dyslalie?

Als Dyslalie bezeichnet man eine Lautstörung. Sie ist immer in Abhängigkeit zum Alter zu sehen. Auf mein Beispiel bezogen bedeutet das: Für ein zweijähriges Kind ist es altersgemäß “da bauf“ statt “da drauf” zu sagen, ist für ein vierjähriges ein Sprachentwicklungsrückstand.
Eine Dyslalie kann sich zeigen durch
  • Auslassen von Lauten, z.B. “Rei” statt “Reis”
  • Ersetzen von Lauten, z.B. “Opa Wowof” statt “Opa Josef”
  • Vereinfachen von Konsonantenverbindungen (mehrere Mitlaute hintereinander ), z.B. “S t r aße” wird zu “Schaße oder “Raße”
Die bekannteste Form der Dyslalie ist vermutlich das Lispeln. Hierbei werden die Zischlaute (s, ch, sch) fehlgebildet oder vertauscht. Sie sind die in der deutschen Sprache am häufigsten vorkommenden und am schwierigsten zu artikulierenden Laute. Eine mögliche Ursache können auch eine falsche Kiefer- oder Zahnstellung sein, die es evtl. zunächst durch den Kieferorthopäden zu beheben gilt.

In welchem Alter sollte ein Kind welche Laute richtig sprechen können?

Da es große Unterschiede im Tempo der Sprach- also auch der Lautentwicklung bei Kindern gibt, können die im folgenden aufgeführten Altersangaben nur grobe Richtlinien sein, in denen die genannten Laute beherrscht werden sollten.
Jeweils am Ende des
  • 1. Lebensjahres: Plappern von Silbenketten wie “dada”, “baba”, “mamama”
  • 2. Lebensjahres: Nachahmen von Tierlauten, Aussprechen von Wörter mit den Mitlauten m, b, p, d, t, w, f, l und n
  • 3. Lebensjahres: Sprechen aller Mitlaute, Unsicherheiten evtl. noch bei der Artikulation der Zischlaute (s, sch und ch wie bei “ich”)
  • 4. Lebensjahres: Korrekte Aussprache aller Mitlaute
  • 5. Lebensjahres: Beherrschen aller Laute auch in schwierigen Lautverbindungen z.B. Str-, Spl-, -bst
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Näseln

Unter Näseln versteht man die Veränderung des Stimmklangs, weil beim Sprechen zu wenig Luft durch die Nase entweicht (geschlossenes Näseln, klingt ähnlich wie bei einem starken Schnupfen mit erschwerter Nasenatmung) oder zu viel (offenes Näseln, die verschiedenen Laute sind dabei kaum voneinander zu unterscheiden und sind schwer verständlich). Auch beides kann bei einer Person auftreten (gemischtes Näseln).
Vor einer logopädischen Behandlung ist es unerlässlich, durch den HNO-Arzt bzw. den Phoniater abklären zu lassen, ob dem Näseln eine organische Ursache zu Grunde liegt (z.B. zu große Rachenmandeln oder Lähmung des Gaumensegels). Erst wenn die organischen Voraussetzungen geschaffen sind, können die logopädischen Übungen, die Bemühungen des Kindes und der Einsatz der Eltern Erfolg haben. Mögliche Therapieziele können z.B., je nach Art und Ursache des Näselns, die Kräftigung des Gaumensegels oder die Verbesserung der Atemführung sein.
Logopädie Langen